iStock-1400051428.jpg

Wie Eltern freundlicher zu sich selbst sein können

Erlaubnis zur Unvollkommenheit

Elternsein hat magische Momente - aber manchmal kann es auch schwierig sein. Es passieren Fehler und Dinge gehen schief.

Den meisten Eltern fehlt es von Zeit zu Zeit an Selbstvertrauen in ihre Elternrolle. Tatsächlich haben Untersuchungen gezeigt, dass 71 % der Eltern gerne mehr Vertrauen in ihre eigene Kompetenz als Eltern hätten.

Es ist auch weit verbreitet, das eigene Elternsein kritisch zu hinterfragen. Und das, obwohl Sie über Wissen und Kompetenzen verfügen, auf denen Sie aufbauen können. Es kann sich so anfühlen, als ob andere Menschen die Erziehung "richtig" machen, während man selbst von seinen Kindern frustriert ist oder innerlich das Gefühl hat, dass man versagt.

Ein freundlicher Umgang mit sich selbst, vor allem bei Fehlern und Rückschlägen, kann Ihnen helfen, als Mutter, Vater oder Betreuungsperson ruhiger und positiver zu sein.

Es ist auch eine großartige Kompetenz, die man Kindern vorleben kann, um ihnen zu zeigen, wie sie Selbstvertrauen und Selbstakzeptanz entwickeln und mit ihren Gefühlen umgehen können. Diese Fähigkeiten können ein Leben lang hilfreich sein.

Den inneren Kritiker zum Schweigen bringen

Manchmal sind negative oder wenig hilfreiche Gedanken ganz normal, vor allem, wenn das Elternsein gerade schwierig ist.

Wenn jedoch kritische Gedanken über sich selbst zur Gewohnheit werden, könnte es hilfreich sein, innezuhalten, diese Gedanken anzuerkennen und sie in etwas Konstruktiveres umzuwandeln. Zum Beispiel:

Anstelle von "Warum kann ich das nicht? Ich bin eine schreckliche Mutter / Vater. Nichts, was ich tue, ist richtig. Alle anderen sind besser als ich", könnten Sie versuchen: "Es ist okay, Fehler zu machen. Ich kann es nicht immer richtig machen. Ich werde es weiter versuchen."

Jeder Tag bietet Eltern die Gelegenheit, mit mehr Selbstmitgefühl auf Fehler, Rückschläge und andere herausfordernde Situationen zu reagieren und zu antworten. Wenn Sie auf Ihre innere Stimme hören und Ihre wenig hilfreichen Gedanken bemerken, versuchen Sie einmal, innezuhalten und etwas Positives zu sich selbst zu sagen.

Kinder beobachten und lernen die ganze Zeit von Eltern und anderen Bezugspersonen. Wenn Sie in allen Höhen und Tiefen des Lebens ruhiger und freundlicher zu sich selbst sind, was leben Sie Ihrem Kind dann vor?

Wenn Sie Ihrem Kind Selbstmitgefühl vorleben, zeigen Sie ihm, wie es mit Enttäuschungen und Rückschlägen positiv umgehen kann.

Wenn Sie beispielsweise selbstmitfühlende Gedanken laut aussprechen, wenn etwas schief geht, helfen Sie Ihrem Kind zu erkennen, dass es in Ordnung ist, Fehler zu machen. Im Gegenzug lernt es, dass es mit seinen Gefühlen ähnlich umgehen kann.

Es kann schwierig sein, negative Gedanken neu zu ordnen, wenn Sie mitten in einem Konflikt oder einer Krise stecken. Und ein wenig Selbstzweifel und Selbstkritik sind normal. Aber es gibt einen schmalen Grat zwischen konstruktiver Kritik und dem häufigen Gedanken, dass nichts, was man tut, gut genug ist.

Denken Sie daran: es gibt keine perfekten Eltern (oder Kinder!). Dennoch können Sie auf Ihrem Wissen und Ihren Kompetenzen aufbauen, um mitfühlender und sanfter mit sich selbst und Ihrer ganzen Familie umzugehen - auch in schwierigen Zeiten.

Eine realistische Routine ist ein Akt der Freundlichkeit gegenüber sich selbst

Viele Eltern und Betreuende wachen mit dem Gefühl auf, überfordert zu sein. Das wirkt sich auf die Perspektive und die Stimmung aller Beteiligten aus. Wenn dann noch Schlafmangel, Probleme mit der Lunchbox, verlorene Socken und eine tickende Uhr hinzukommen, ist es kein Wunder, dass die Selbstzweifel zunehmen und das Selbstmitgefühl sinkt.

Wie können Sie also den Tag besser beginnen (und beenden) und sich besser damit fühlen, wie er gelaufen ist?

Eine gut durchdachte und gemeinsam entwickelte Familienroutine kann Ihr Selbstvertrauen stärken, weil alle an einem Strang ziehen und der Ablauf dann gut funktioniert. Wenn Sie ein Morgenmuffel sind, können Sie den Stress vermeiden, indem Sie die Dinge am Vorabend vorbereiten und Ihre Kinder einbeziehen.

Niemand ist perfekt, und manchmal geht etwas schief. Aber eine einfache Morgenroutine kann Ihnen helfen, sich als Elternteil produktiver und effektiver zu fühlen - ja, auch wenn die Socke immer noch fehlt!

Die Verbindung von Selbstfürsorge und Selbstmitgefühl

Die Forschung legt nahe, dass Selbstmitgefühl nicht nur eine Rolle für die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden der Eltern spielt, sondern auch die täglichen Interaktionen zwischen Eltern und ihren Kindern positiv beeinflussen kann.

Häufig denkt man, dass etwas Großes geschehen muss, bevor man etwas bewirken kann. Aber eine kleine Möglichkeit zu finden, freundlicher zu sich selbst zu sein, ist ein guter Anfang. Auch wenn es viele Herausforderungen gibt, kann es sich für Sie und Ihre Kinder auszahlen, wenn Sie sich als Elternteil um sich selbst kümmern.

Wer sich um seinen Körper und seinen Geist kümmert, verfügt über die inneren Reserven, um mit Rückschlägen positiv umzugehen und Probleme in Ruhe zu lösen. Das hilft auch Ihren Kindern, mit den Höhen und Tiefen des Lebens fertig zu werden. Es ist nicht egoistisch, sich selbst in den Vordergrund zu stellen - im Gegenteil, es ist sogar unerlässlich.

Mehr Sicherheit in der eigenen Elternrolle und bei der Begleitung der Kinder – es fällt leichter mit positiver Erziehung.